DER LANDRAT
des Hochtaunuskreises
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Im April 2003

100 Jahre Agnes-Geering-Heim
Grußwort des Landrates
des Hochtaunuskreises

Das Agnes-Geering-Heim, vor 100 Jahren als „Frankfurter Lehrerinnenheim“ eingeweiht, ist heute als Altenheim ein Stück verwirklichte Solidarität der Gesellschaft mit den Senioren und den hilfsbedürftigen alten Menschen. Der Dienst am Nächsten, die persönliche und mitmenschliche Hilfe ist in unserer Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich. Es kostet viel Kraft, sich selbst und andere immer wieder für diese Aufgabe zu motivieren. Ich danke allen, die hier arbeiten, dass sie Menschen helfen, weiter am Leben teilhaben zu können.

Der Hochtaunuskreis, ein Landkreis mit hoher Lebensqualität nicht nur für die beruflich noch Aktiven, ist und bleibt auch ein begehrtes Refugium fürs Alter. Der erste Altenhilfeplan des Landkreises, der im Mai dem Kreistag vorgelegt werden wird, dokumentiert diese, Fachleute kaum überraschende Tatsache erneut im Detail: Ob Pflegeplätze, aber auch Kurzzeitpflegeplätze, der Hochtaunuskreis insgesamt ist weit über das Soll hinaus versorgt. Das wird auch so bleiben. Der Altenhilfeplan, der weit bis ins Jahr 2012 ausgreift, dokumentiert auch für die Zukunft einen Überhang an Pflegeplätzen.

Die Betreuung der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger kann sich aber nicht mehr nur mit der Schaffung und Unterhaltung von Pflegeplätzen beschäftigen. Vielmehr ist ein umfassendes Konzept mit Antworten auf die Frage notwendig, wie eine immer älter werdende Gesellschaft ihre häufig sehr rüstigen älteren Mitglieder sinnvoll integrieren und in die dort bestehenden Kapazitäten auch zum Nutzen der Allgemeinheit eingebracht werden können.

In einer seiner schönsten Predigten, die Papst Johannes Paul II. gehalten hat, sagte er zum Thema Alte und Gebrechliche: „Ihr seid eine notwendige Ergänzung in einer Welt, die sich für den Schwung der Jugend und die Kraft der sogenannten besten Jahre begeistert, in einer Welt, in der so sehr zählt, was man zählen kann. Ihr erinnert die Welt daran, daß sie auf dem Fleiß derer weiterbaut, die früher jung und kraftvoll waren, und dass auch sie eines Tages ihr Werk in jüngere Hände legen wird.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch für die Zukunft Kraft und Ausdauer für Ihre wichtige Arbeit.

Jürgen Banzer

Landrat